Lauftherapie

Zur Entwicklung der Lauftherapie

Bevor ich kurz die Entwicklung der Lauftherapie nach dem sogenannten Paderborner Modell beschreibe, möchte ich darauf verweisen, dass es seit September 2015 ein Weiterbildungsstudium „Multimodale Lauftherapie“ an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim gibt. Damit ist es gelungen, eine lauftherapeutische Ausbidung an einer staatlichen Hochschule anzubieten, mit dem entsprechenden Abschluss und Zertifikat.

Unter Leitung von Frau Prof. Dr. Sabine Mertel entwickeln wir dort ein neues Curriculum mit neuen Schwerpunkten in der lauftherapeutischen Arbeit. Das Angebot richtet sich insbesondere an HochschulabsolventInnen der Fächer Soziale Arbeit, Psychologie, Pädagogik, Physiotherapie, Ergotherapie, Sportwissenschaft und Medizin.

Weitere Informationen direkt bei der Hochschule erfragen und hier.


Initiator und Begründer der Lauftherapie in Deutschland ist Dipl.-Psychologe und Universitätsprofessor  Prof. Dr. Alexander Weber (em.). Er hat sich über viele Jahre hinweg wissenschaftlich mit den positiven Seiten des langsamen Dauerlaufs beschäftigt und ist Begründer des Deutschen Lauftherapiezentrums  e.V. (DLZ). Dabei konnte er nachweisen, dass langsames und entspanntes Laufen bei den verschiedensten Symptomen und Krankheiten hilft: Migräne/Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen, Verdauungsschwierigkeiten, Stress, Schlafstörungen, zu hoher Blutdruck, vermindertes Selbstwertgefühl, Suchtprobleme und vieles mehr. Die Lauftherapie wirkt in einem ganzheitlich verstandenen Sinn auf Psyche und Physis. Das sogenannte „Paderborner Modell“ des Deutschen Lauftherapiezentrums DLZ e.V.  ist ein Trainingsplan, nach dem zu Beginn des Kurses in sehr kurzen Intervallen abwechselnd gegangen und gelaufen wird. Nach und nach werden dann die Laufintervalle immer länger und die Gehpausen weniger. Es ist ein sehr sanftes Programm, das sich ausdrücklich an untrainierte Menschen richtet und auch für ältere Menschen sehr gut geeignet ist. Eine wichtige Funktion hat bei der Lauftherapie die Gruppe. Sie bietet sowohl Unterhaltung, als auch Schutz und Unterstützung. Der Austausch untereinander ist während des Laufens (und natürlich auch vorher und nachher) ausdrücklich gewünscht. Entsprechend bleibt das Tempo niedrig: Lachen und Reden ist jederzeit möglich.
Langsam, locker und leicht ist die Devise in meinen Kursen. Ergänzt wird das Programm durch Aufwärm- und Dehnübungen.

Nach der grundlegenden Arbeit hat sich die Lauftherapie in den letzten Jahren weiter entwickelt und wird zur Zeit durch die Multimodale Lauftherapie (MML) an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim wissenschaftlich fundiert und sowohl empirisch belegt wie auch theoretisch begründet neu aufgestellt und strukturiert gelehrt.